Auf Sylt hat sich die medizinische Versorgungssituation im Bereich Geburtshilfe und Gynäkologie deutlich verändert. Die gynäkologische Gemeinschaftspraxis hat zum 1. Juli 2024 ihre Belegarzttätigkeit beendet, wodurch keine fachärztliche Betreuung für Geburten und Kaiserschnitte mehr zur Verfügung steht. Dies betrifft auch Notfall-Kaiserschnitte.
Medizinische Versorgungslage
Die gynäkologische Notfallversorgung außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten ist nicht mehr sichergestellt. Ein Netzwerk aus verschiedenen Einrichtungen - darunter der Hebammen-Notruf, die Asklepios Nordseeklinik Westerland, das DRK Westerland und der Rettungsdienst des Kreises Nordfriesland - arbeitet eng zusammen, um die bestmögliche Versorgung unter den neuen Bedingungen zu gewährleisten.
Angepasste Versorgungsstruktur
Transport zum Festland
Bei Notfällen erfolgt in der Regel eine unmittelbare Verlegung durch den Rettungsdienst zu einer Festlandklinik mit entsprechender Fachabteilung.
Empfehlung für werdende Mütter
Schwangeren wird nahegelegt, etwa zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin eine Boarding-Einrichtung in den Geburtskliniken Husum, Heide oder Flensburg aufzusuchen.
Besondere Insellage
Die geografische Situation Sylts als Insel ohne direkte Festlandanbindung stellt eine besondere Herausforderung dar. Die gewohnt hohen Standards der medizinischen Versorgung, wie sie in Deutschland üblich sind, können unter diesen Umständen nur eingeschränkt gewährleistet werden. Diese Situation betrifft insbesondere die Versorgung bei Schwangerschaftskomplikationen und ist vergleichbar mit anderen abgelegenen Regionen Deutschlands, die längere Anfahrtswege aufweisen.