Die meterhohen Abbruchkanten vor Onkel Johnny's Strandwirtschaft am Wenningstedter Nordstrand zeugen von der gewaltigen Kraft der Nordsee. Sturmtief Charly hat in den letzten Tagen eine bis zu drei Meter hohe Abrisskante hinterlassen, die das beliebte Strandrestaurant nun vom Meer trennt.
Wo einst das legendäre Wonnemeyer und heute Onkel Johnny's thront, kämpft die Küste seit Jahrhunderten gegen die Naturgewalten. Das Kliff zwiwschen Wenningstedt und Kampen hat bei heftigen Sturmfluten jeweils mehrere Meter Land verloren.
Die Brüder Andreas "Desche" und Oliver Behrens, die das Restaurant heute betreiben, kennen die Herausforderungen dieser exponierten Lage. Ihr Lokal ist nur über den Strand erreichbar - wenn die Nordsee es zulässt.
Die jüngsten Stürme haben wieder einmal gezeigt, wie verwundbar dieser Küstenabschnitt ist. Bis zu acht Meter Strand wurden stellenweise abgetragen. Sandaufspülungen werden den Schaden wieder begrenzen. Mit Baggern versucht man nun schon jetzt der Lage Herr zu werden und die für Passanten gefährlcihe Abbruchkante zu entschärfen.
Die Geschichte wiederholt sich: Wo heute die Brandung tobt, standen früher Hotels und Häuser, die längst der See zum Opfer gefallen sind. Irgendwo draussen vor der Küste lag der legendäre Hafen Alt-Wenningestedt. Von hier aus sollen sich die Winkinger aufgemacht haben - Richtung England. Dieser Ort ist längst verschlungen worden.
Doch die Sylter sind zäh - wie die Behrens-Brüder, die mit Onkel Johnny's die Tradition der Strandgastronomie an diesem geschichtsträchtigen Ort fortführen. Benannt nach ihrem seefahrenden Großonkel Jon Andresen, trotzt das Restaurant weiter Wind und Wellen, während die Nordsee unaufhörlich an der Küste nagt
Wir können nur hoffen, dass es bis März nicht noch weitere Abbrüche gibt. Sonst müssen die Behrens Brüder samt Gästen bald mit dem Schlauchboot ins Onkel Johnny's. Aber dazu wird es selbstverständlich nicht kommen. Wie gesagt… Sylter sind zäh und durchaus wehrhaft.