Jetzt sind die Strände auf Sylt nicht mehr so verwaist. Die Touristen kommen trotz strenger Restriktionen auf die Insel, um ein wenig Urlaub zu genießen.
Jetzt sind die Strände auf Sylt nicht mehr so verwaist. Die Touristen kommen trotz strenger Restriktionen auf die Insel, um ein wenig Urlaub zu genießen.

Langsam kehrt der Tourismus zurück. Die Insel Sylt nahm recht früh an einem Modellversuch teil. Viele restriktive Maßnahmen beeinträchtigen den Tourismus noch immer. Doch zumindest konnte es wieder losgehen. Gäste, die einen Restaurantbesuch planen, brauchten für ihren Besuch ein negatives Testergebnis, auch für den Beherbergungsbetrieb musste ein Test vorgelegt werden. Das galt für Hotels und Pensionen genauso wie für private Ferienunterkünfte. Die Lockerungsversuche in einigen Orten Schleswig-Holsteins sollten den Betrieben helfen, wieder ein wenig auf die Füße zu kommen. Schleswig-Holstein war in der Corona-Pandemie das Bundesland, das bisher immer sehr geringe Inzidenzwerte vorweisen
konnte, geringer als der Bundesdurchschnitt.

 

Mit dem Flugzeug anreisen – wie ist die Lage?

Auf Sylt ist der Flughafen geöffnet und bereit, die Touristen in Empfang zu nehmen. Die ersten Flieger sind schon längst wieder gelandet, denn einige Airlines, darunter Lufthansa, Swiss, Rhein-Neckar-Air, Green-Airlines, easyJet und Eurowings, haben wieder Flüge nach Sylt im Programm.

Dabei ist es gut zu wissen, dass laut einer US-Studie, die Infektionsgefahr in Flugzeugen fast auszuschließen ist. Der Flughafen Sylt ist gut vorbereitet auf Reisen nach der Pandemie, nach dem Lockdown. Die Anforderungen an Sicherheit und Hygiene sind sehr hoch. Ein stabiles Flugangebot über den Sommer sicherzustellen, ist eine Herausforderung. Mittlerweile haben sieben Airlines von verschiedenen deutschen Städten aus den Flugbetrieb wieder aufgenommen. Es kommen Flieger aus Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Kassel, Paderborn, Mannheim und Düsseldorf. Mit greenairlines hat sich eine innovative Fluggesellschaft hinzugesellt, die auf Nachhaltigkeit setzt. Die Flieger kommen aus Paderborn und Zürich nach Sylt.

 

Die Modellregion in Schleswig-Holstein

Zu den touristischen Modellregionen in Schleswig-Holstein zählten der Kreis Nordfriesland, wo Sylt dazugehört, einige Orte in der Lübecker Bucht, Büsum und Eckernförde. Bestimmte Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe durften ihre Pforten wieder öffnen, wenn sie sehr strenge Auflagen einhalten.

Per Bahn und Autozug konnten am Wochenende zu Muttertag schon die ersten Touristen anreisen. Dabei mussten die Urlauber sich an sehr restriktive Bedingungen halten, was allerdings die Freude am Urlaub nicht trüben konnte. Sie mussten nicht nur bei der Anreise ein negatives Testergebnis vorlegen, was in den meisten Urlaubsregionen heute noch so ist. Die Touristen müssen sich auch alle zwei Tage testen lassen. Zulässig sind die Antigen-Schnelltests und PCR-Labortests. Zur Erleichterung der praktischen Umsetzung trägt es wesentlich bei, dass die Corona-Schnelltests kostenlos sind und auf der ganzen Insel insgesamt 37 Teststationen für die Touristen bereitstehen. Der Coronatest gehört jetzt zum Alltag der Touristen wie das frische Fischbrötchen, das ebenfalls obligatorisch ist.

 

Die Luca-App ist unverzichtbar

Wer bereits vollständig geimpft ist, muss sich weder dem Anreisetest noch den vorgesehenen Tests während des Aufenthalts unterziehen. Das gilt explizit nur für geimpfte Personen, die einen entsprechenden Impfnachweis mit sich führen. Personen, die an Covid-19 erkrankt waren und wieder genesen sind, müssen sich trotzdem testen lassen. Für den Modellversuch muss die Regelung leicht nachprüfbar sein. Der Impfnachweis ist leicht nachprüfbar, während eine durchgemachte Erkrankung sich nicht so schnell und einfach überprüfen lässt. Welche oder wie viele Beherbergungsbetriebe direkt zu Beginn am Modellversuch teilnahmen, wurde nicht festgelegt. Jeder Betrieb musste selbst entscheiden, ob er sich den umfangreichen Hygienemaßnahmen unterwarf, um wieder öffnen zu dürfen, oder lieber noch etwas wartete, bis sich die Situation weiter entspannt hat. Die Betreiber und Besitzer von Gastronomiebetrieben musste sich dann schriftlich registrieren und sich dazu verpflichten, die Hygienemaßnahmen streng einzuhalten.

Zu den Maßnahmen gehört:
- Es dürfen nur Gäste in die Innen- und Außenbereiche der Restaurants und Kneipen kommen, die ein negatives Corona-Testergebnis vorlegen können, das nicht älter als 24 Stunden ist.

- Alle Kontaktdaten müssen über die Luca-App auf dem Smartphone vorliegen. Wer kein Smartphone hat, kann als Alternative den Luca-Schlüsselanhänger benutzen und sich damit digital erfassen. So lassen sich eventuell auftretende Infektionsketten leicht nachvollziehen.

- Von diesen Regelungen sind Personen ausgenommen, die nur Essen und Getränke abholen wollen.

-Abends ab 23 Uhr gilt für die Innenbereiche der Gastronomiebetriebe Sperrstunde. In den Außenbereichen ist der Alkoholverkauf weiterhin erlaubt.

 

Ausnahme Tagestouristen

Viele kritisieren, dass bei diesen Regelungen die Tagestouristen ausgenommen sind. Sie dürfen die Insel besuchen, ohne sich jeglichen Tests zu unterziehen. Sie brauchen nur das maximal 24 Stunden alte, negative Testergebnis, wenn sie ein Restaurant besuchen wollen. Zum Start der Modellregion schien vieles noch kompliziert und kein Vergleich mit einem Urlaub auf Sylt vor der Pandemie. Doch für viele ist die Abwechslung wichtig und viel besser, als zuhause herumzusitzen und auf das Ende der Pandemie zu warten. Touristen können sich so den Nordseewind wieder um die Nase wehen lassen und dabei für ein paar Momente oder Tage ihre Alltagssorgen vergessen und mal nicht an Restriktionen und eine schlimme Krankheit denken.

 

Abbildung 1: Pixabay © monika1607 (CC0 Public Domain)
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