Sandschaufeln am Sylter Strand
Zwei Sandschaufeln sind bereit zum buddeln

Auf Sylt ist das Sandburgen bauen am Strand verboten? Warum der Traum vom Sandschloss platzt

 

Die Sonne strahlt, die Nordsee glitzert, und die Insel Sylt lockt Urlauber in Scharen an ihre Strände. Schwimmen, plantschen und sonnenbaden sind angesagt. Doch halt, eine Tradition der Strandbeschäftigung fehlt auffallend: das Sandburgen bauen. Ja, ihr habt richtig gelesen – auf Sylt ist das große Sandburgen bauen am Strand verboten. Warum, fragt ihr? Lasst uns einen kleinen Ausflug in die Geschichte und die Gründe hinter diesem Verbot machen.

Jahrzehnte lang glich der Westerländer Strand eher einem Miniatur-Tagebau

 

Überall türmten sich aufwendig gestaltete Sandburgen, oft mit Fähnchen und bunten Bändern markiert. Es war ein fröhliches Chaos, das allerdings seine Schattenseiten hatte. Der Weg zum Meer wurde zu einem Slalom-Parcours, der Strandbesuch zu einem Hindernislauf. Und damit nicht genug: Der seit den 1970 Jahren jährlich vorgespülte Sand, wurde durch die Burgen aufgelockert und bei Hochwasser schneller fortgespült. Das Ergebnis: erhöhte Erosion und ein erhöhter Aufwand, den Sand immer wieder aufzuschütten.

Doch das ist noch nicht alles

 

Tiefe Löcher, die begeistert von jungen Baumeistern ausgehoben wurden, stellten eine Gefahr dar. Sie konnten unterspült werden und plötzlich einbrechen – eine ernsthafte Gefahr für ahnungslose Strandspaziergänger. Es besteht ein nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko: Ein unachtsamer Strandspaziergang und zack – schon landet man unsanft in einem versteckten Loch. Das ist weder für die Knochen noch für die Urlaubsstimmung förderlich.

Auch die hohen Sandaufschüttungen boten der Erosion durch den Wind viel zu viel Angriffsfläche. Das sorgte nicht nur für eine unschöne Landschaft, sondern auch für eine stetige Verlagerung des Strandsandes.

Aus all diesen Gründen beschlossen die Inselverwaltung, dem Treiben ein Ende zu setzen und das Bauen großer Sandburgen zu verbieten. Wer dennoch mit Schaufel und Eimer groß auffährt, dem drohen Strafen von bis zu 1000 Euro. Aber keine Sorge, liebe Sandburgen-Fans: Diese Strafen wurden auf Sylt bislang noch nie verhängt. Kinder dürfen selbstverständlich weiterhin kleine Burgen bauen und sich im Sand austoben, solange sie dabei keine tiefen Löcher graben oder gigantische Sandfestungen errichten.

Das Verbot mag auf den ersten Blick streng wirken, doch es dient dem Küstenschutz und der Sicherheit aller Strandbesucher. Also, genießt euren Strandtag auf Sylt, buddelt mit Bedacht und freut euch an der einzigartigen Schönheit dieser Insel. Und wer weiß – vielleicht regt dieses Verbot ja auch die Kreativität an und führt zu neuen, innovativen Formen des Spiels und der Erholung am Strand. Sylt bleibt ein Paradies, mit oder ohne Sandburgen.

Also, liebe Strandbesucher:

 

Genießt die Sonne, planscht im Meer und lasst eurer Kreativität freien Lauf – aber denkt daran, dass der Schutz unserer schönen Insel Vorrang hat. Ein kleiner Sandkuchen tut's doch auch, oder?

In diesem Sinne: Fröhliches Buddeln und einen wundervollen Sommer auf Sylt!