Als Schleswig-Holsteins Landesregierung Gesundheitsminister Heiner Garg am Dienstag mitteilte, dass Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen aufgrund des Corona-Virus ab sofort untersagt seien, rief diese Nachricht umgehend auch mehrere Sylter Institutionen auf den Plan. Das Ergebnis: Einstimmig sprachen sich die Beteiligten einer kurzfristigen Krisensitzung für die Verfügung und damit für eine Absage des für den am Sonntag geplanten 39. Syltlaufs aus, für den rund 1250 Voranmeldungen von Einzelläufern und Staffeln vorlagen.


Neben Vertretern des ausrichtenden Vereins Tinnum 66, des DRK Sylt-Westerland, der Kurverwaltung List und des Ordnungsamtes Sylt nahmen an der Krisensitzung auch die Spitzen der Kommunen Wenningstedt-Braderup, Kampen und List teil. ″Wir alle sind uns der Gefahr des Virus bewusst, die DRK-Geschäftsführer Karl-Heinz Kroll mit Blick auf den Syltlauf verdeutlichte: Gerade in einem Zustand der körperlichen Erschöpfung seien die Läuferinnen und Läufer nach dem Lauf für das Virus umso empfänglicher. Da viele Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet angereist wären, hätte bereits ein Infizierter viele andere Läufer anstecken können″, betonte Wenningstedts Bürgermeisterin Katrin Fifeik stellvertretend für alle Sitzungsteilnehmer, die dem Verein Tinnum 66 zugleich ihre Anerkennung aussprachen:

″Wir wissen darum, wie viel Herzblut und ehrenamtliche Vorarbeit in dieses Event seitens der Veranstalter eingeflossen ist. Umso mehr ist es zu würdigen, dass der Verein ohne Wenn und Aber und ohne Rücksicht auf die finanziellen Einbußen großes Verantwortungsbewusstsein zeigt und die Veranstaltung nicht durchführen wird. Umso mehr freuen wir uns mit Tinnum 66 und allen Aktiven auf einen unbeschwerten Syltlauf im kommenden Jahr.″

Der Syltlauf 2020 fällt auch dem Coronavirus zum Opfer
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