Anzeigen
Wer glaubt, moderner Schulunterricht würde nur aus Mathe, Deutsch und Physik bestehen, der irrt: In der Regionalschule Sylt steht unter anderem sogar Erste Hilfe auf dem Stundenplan: Seit fünf Jahren unterrichtet Lehrerin Johanna Laage, unterstützt durch Thomas Wrase vom DRK Westerland, Schülerinnen und Schüler in diesem Wahlpflichtkurs. Dieses Engagement wurde nun belohnt: Gemeinsam finanzierten der Verein der Sylter Unternehmer und das DRK Westerland die Anschaffung eines prall gefüllten Rettungs-Rucksacks, der bei etwaigen Unfällen oder Verletzungen die notwendigen Utensilien für die Erste Hilfe beinhaltet.
Zugleich freuten sich der DRK-Vorsitzende Karl-Heinz Kroll und DRK-Rettungsdienstleiter Arne Dekarz, den ersten offiziellen Ersthelfern im Schulzentrum Sylt zu gratulieren: Elf der insgesamt 22 Kursteilnehmer haben sich als Schulsanitäter zur Verfügung gestellt, um bei etwaigen Vorfällen in den Pausen sofort einzugreifen: "Jeweils als Zweier- oder Dreier-Teams sind sie für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler die direkten Ansprechpartner. Dies wird unter anderem durch die Lehrkräfte und Hinweisplakate entsprechend kommuniziert", berichteten Schulleiterin Gonde Detlefsen und ihr Stellvertreter Dr. Wolf-Dietmar Stein anlässlich der Übergabe des Rettungs-Rucksacks, der unter anderem Kompressen, Kühlpacks, Verbände und Pflaster enthält.
Den frisch gekürten Schulsanitäterinnen und -sanitätern wünschte Karl-Heinz Kroll, "hoffentlich möglichst selten angefordert zu werden" – im Fall der Fälle jedoch "seid Ihr durch den Kurs vom Verband anlegen bis zur Wiederbelebung gerüstet", führte Thomas Wrase aus. "Ihr zeigt ehrenamtliches Engagement und das ist heute leider nicht mehr selbstverständlich", formulierte Arne Dekarz. Einen zusätzlichen Vorteil benannte Johanna Laage: "Euer Wissen kommt Euch auch bei Notsituationen außerhalb der Schule zugute." Und last but not least wird die Funktion als Schulsanitäter auch im Zeugnis vermerkt.
Einige der engagierten Neunt- und Zehntklässler wollen die erlernten Kenntnisse auch in die spätere Berufstätigkeit einfließen lassen: "Als Krankenschwester zählt das ja zum Grundwissen", sagt Mayra Brings, während Victoria Suermann plant, eine Physiotherapie-Schule zu besuchen und sich dann auf die Behandlung von Kindern zu spezialisieren.