Die Zahl der Radfahrer auf Sylt wächst kontinuierlich – ein erfreulicher Trend

Dem jedoch in Hinblick auf die Infrastruktur oft ungenügend Rechnung getragen wird. Diesen Status quo deutlich zu verbessern, ist das erklärte Ziel des CDU-Ortsverbandes der Gemeinde Sylt und des Bündnis 90/Die Grünen Sylt: Die beiden Parteien, die in der Gemeindevertretung über 15 der insgesamt 29 Sitze verfügen, haben eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet, die sich insbesondere dem geplanten Radwegekonzept für Westerland widmen wird.

Radwegbeschilderung auf der Insel Sylt
Sylt soll mehr und bessere Radwege bekommen

Vorausgegangen war eine gemeinsame Fraktionssitzung, an der als Touristik-Experte auch Moritz Luft, Geschäftsführer der Sylt Marketing Gesellschaft (SMG), teilnahm. Während der sehr konstruktiven Sitzung, so die beiden Parteien, habe mal viele Übereinstimmungen gefunden und eine Arbeitsgruppe mit je vier Vertretern von CDU und Grünen gebildet, die bereits ein erstes Gespräch mit der Verwaltung führte.


"Wir freuen uns darüber, bei diesem für die Zukunft so wichtigen Thema gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Für die Grünen ist das Thema Radfahren ohnehin fest gesetzt, die CDU ist in den Ortsteilen der Gemeinde sehr gut vernetzt und stellt alle Ortsbeiratsvorsitzenden. Gemeinsam lässt sich da einiges bewegen", erläutern der CDU-Fraktionsvorsitzende Oliver Ewald und Sönke Nielsen (CDU) vom Westerländer Ortsbeirat.

Die Fraktionsvorsitzende Maria Andresen und Dr. Roland Klockenhoff, Vorsitzender des Umweltausschusses, betonen seitens der Grünen: "Für die Bürger wie auch die Gäste sind die weiteren Planungen von großer Bedeutung und ein zentrales Gesprächsthema. Dem wollen wir gebührend Rechnung tragen – gerade auch unter Einbeziehung der Bürger. So könnte das Radwegekonzept zum Beispiel ein Thema für die nächste Einwohnerversammlung sein."


Enttäuscht zeigen sich CDU und Grüne von der schleppenden Umsetzung der Planungen. Bereits im Juli 2017 wurde die Verwaltung mit der Erstellung eines Radverkehrskonzepts beauftragt – doch erst im Herbst dieses Jahres soll das Ergebnis vorliegen. Doch was ist, wenn das fertige Konzept nicht überzeugt? Erneut würde kostbare Zeit verstreichen. Um dem vorzubeugen, will die Arbeitsgruppe Impulse geben – auch für kurzfristige Maßnahmen.

"Wir sind uns einig, dass wir seitens der Politik kontinuierlich eine stattliche Summe investieren müssen, damit wir eine Qualitätssteigerung für Bürger wie Gäste erreichen und dem Umweltbewusstsein gerecht werden. Aber auch die Verwaltung muss da jetzt mehr in die Pedalen treten", unterstreichen Maria Andresen, Dr. Roland Klockenhoff, Oliver Ewald und Sönke Nielsen unisono.


Damit Radfahrer Vorfahrt haben und Fußgänger in den Vordergrund treten: Das Westerländer Gewirr von separaten Radwegen, Geh- und Radwegen, gänzlich fehlenden Teilstücken, Radwegen in nur eine oder aber beide Richtungen muss in einem fortlaufenden Prozess dringend entwirrt werden.

Gerne sollen bei den langfristigen Planungen auch die Amtsgemeinden ins Boot geholt werden, wobei außerhalb Westerlands deutlich weniger Konfliktpunkte zu finden sind. Doch sei eine vorausschauende Planung auch inselweit notwendig – so müsste etwa im Zuge von Straßenbaumaßnahmen des Kreises und des Landes auch der Ausbau der angrenzenden Radwege geprüft werden.


Die Einbindung der politischen Selbstverwaltung für ein neues Radwegekonzept ist unabdingbar. Dies gilt auch für kurzfristige Maßnahmen, die zur Verbesserung der Situation beitragen. So beschloss der Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung bereits, die Westerländer Strandstraße während der Lieferzeiten für den Fahrradverkehr zu öffnen.

"Weitere Maßnahmen sind seitens CDU und Grüne vorstellbar, beispielsweise eine Markierung von Radwegen in der Elisabethstraße und Andreas-Dirks-Straße oder aber eine Trennung des Fußgänger- und Radweges zwischen Nordseeklinik und Lornsenstraße. Auch die Wegführung vom Bahnhof in Richtung der Außenbezirke ist ein besonders neuralgischer Punkt", verdeutlicht Sönke Nielsen. Gleichwohl gelte für beide Parteien die generelle Devise: "Es geht uns nicht nur um einzelne Schwachpunkte, sondern um den Aufbruch für eine neue Verkehrsperspektive auf Sylt."