Online-Bürgerbefragung startet am Montag / Erste Ergebnisse werden beim Zukunftsforum Sylt im Dezember vorgestellt

 

In der Auseinandersetzung mit der Entwicklung Sylts als Heimat- und Urlaubsinsel hat die Sylt Marketing Gesellschaft (SMG) gemeinsam mit den fünf Inselgemeinden und ihrer Tourismusbetriebe im August einen Dialogprozess, bestehend aus Befragung, Zukunftsforum Sylt und Diskussionsrunden, angestoßen. „Mit vereinten Kräften möchten wir unter Berücksichtigung der politischen und rechtlichen Handlungsspielräume faktenbasiert und transparent Leitplanken für einen Tourismus ohne Schieflage erarbeiten“, so erklärt SMG-Geschäftsführer Moritz Luft Motivation und Zielsetzung des auf mehrere Monate hin angelegten Prozesses.

Auf Sylt gibt es viele Unterschiedliche Interessen. Die unter einen Hut zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe
Auf Sylt gibt es viele Unterschiedliche Interessen. Die unter einen Hut zu bekommen, ist keine leichte Aufgabe

 

Für eine faktenbasierte Auseinandersetzung braucht es verlässliche Daten. Diese werden unter anderem mittels einer qualitativen Experten- sowie einer breit angelegten Bürgerbefragung erhoben. Bereits im September wurden im Rahmen der qualitativen Befragung 40 Einzelinterviews mit Sylter Entscheidungs- und Mandatsträgern geführt. Weitaus umfangreicher ist die anstehende Online-Befragung, die sich an alle volljährigen Bürger und Bürgerinnen mit Erstwohnsitz auf Sylt richtet. Rund 18.000 Personen werden in den nächsten Tagen angeschrieben und gebeten, ihre Meinung mitsamt Erfahrungen und Erwartungen abzugeben. „Wir hoffen, dass sich möglichst viele Sylter an dieser Umfrage beteiligen. Nur so können wir ein umfassendes Stimmungsbild zum Lebens- und Arbeitsraum Sylt im Kontext des touristischen Aufkommens einholen“, appelliert Luft. Der Zugang zur Befragung mit individuellem Zahlencode wird analog verschickt, die anonymisierte Befragung selbst erfolgt online und ist über den Link www.sylt.de/umfrage bis zum 30.11.2020 aufrufbar. Auf Wunsch versendet die SMG den Fragebogen auch in gedruckter Form. Die Auswertung der insgesamt 29 Fragen, die sowohl als offene als auch als geschlossene Fragen gestellt werden, erfolgt durch das Marktforschungsunternehmen Meinecke & Rosengarten.

 

Für eine transparente Auseinandersetzung braucht es eine Plattform. Diese bietet in einem nächsten Schritt das von der SMG veranstaltete und von der Agentur RaikeSchwertner konzipierte Zukunftsforum Sylt. Es findet am 10. und 11. Dezember in digitaler Form statt und kann mit dem Videokonferenz-Tool „Zoom“ mitverfolgt werden. Neben der Präsentation erster Ergebnisse von Experten- und Bürgerbefragung gibt es Vorträge hochkarätiger externer Fachleute zu unterschiedlichen Themen. „Es ist zweifelsohne Chance und Herausforderung zugleich, uns mit der Entwicklung Sylts auseinanderzusetzen und an einer neuen Qualität des Tourismus zu arbeiten. Beides ist untrennbar mit Resonanz verbunden“, so Luft und verweist damit auf die beiden Vorträge von Soziologieprofessor Hartmut Rosa und Zukunftsinstitut-Geschäftsführer Harry Gatterer. Am zweiten Tag referiert Rechtsanwältin Dr. Maren Wittzack über Steuerungsmöglichkeiten des touristischen Bettenangebots und des Dauerwohnraums und die beiden Verkehrsexperten Nathalie Theer und Maxim Nohroudi stellen ihre Mobilitätsanforderungen an Sylt vor. In der darauffolgenden Woche vom 14. bis 17. Dezember finden vertiefende Online-Workshops zu den Themen Tourismusentwicklung, Mobilität, Kapazitätsentwicklung und Lebens- und Arbeitsraum Sylt statt. Um den lokalen Aspekten der fünf Inselgemeinden Rechnung zu tragen, sollen daran anschließend kontinuierlich kleinere Diskussionsrunden auf Ortsebene stattfinden.

 

Eine erste Zusammenfassung der Workshop-Ergebnisse sowie der einzelnen Vorträge und ihrer begleitenden Diskussionen werden ab dem 18. Dezember im Internet auf www.sylt.de/kurs-sylt veröffentlicht sowie in der künftig viermal jährlich erscheinenden Publikation „Kurs Sylt“ nachzulesen sein.