Sylt: Gefährlicher Schaum an Nordseeküste?
Sylt: Gefährlicher Schaum an Nordseeküste?

Die Nordsee, besonders die Strände von Sylt, ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern an, die die frische Luft und die malerischen Ausblicke genießen. Doch aktuell gibt es besorgniserregende Nachrichten: Der Schaum, der durch abgestorbene Algen und hohen Wellengang entsteht, könnte hochtoxisch sein. Dieser Schaum enthält PFAS, schädliche Chemikalien, die in vielen Alltagsprodukten vorkommen und durch die Nahrung aufgenommen werden können.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Gefahren nicht im oberflächlichen Kontakt mit dem Schaum liegen. Die Verwendung von PFAS ist in zahlreichen Haushaltsartikeln weit verbreitet. Studien zeigen, dass Menschen wöchentlich Mengen konsumieren, die dem Gewicht einer Kreditkarte entsprechen. Dies geschieht vor allem über Lebensmittel wie Fisch und Fleisch sowie über Meersalz.

Schaum aus der Brandungszone der Insel Sylt kommt wahrscheinlich bei den wenigsten auf den Tisch. Im Sommer ist dieser Schaum auch selten – also ist ein Kontakt eher unwahrscheinlich, denn im Winter geht kaum jemand in der Nordsee baden.

Eine Aufnahme als Nahrung ohnehin – und falls doch einmal ein kräftiger Schnapp gemacht wird, dann dürfte dies im Gesamtbild der Nahrungsaufnahme nichts ändern. Der Geschmack ist übrigens recht eklig.

Das Baden in der Nordsee birgt also nicht mehr Risiken als der Verzehr von industriell verarbeiteten Lebensmitteln und der Nutzung von Produkten, die Weichmacher enthalten. Die wahre Gefahr liegt also eher in den alltäglichen Produkten, die wir nutzen.

Krebsfördernde Umweltaspekte sollten nicht relativiert werden. Der Schaum an den Nordseestränden ist jedoch weniger gefährlich, als der Boulevard dies derzeit schildert. Andererseits sind die Schlagzeilen der Regenbogenpresse gut, um sich den Gefahren von PFAS bewusst zu werden und vorsichtig mit unseren Konsumgewohnheiten umzugehen.

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