Kleiner Heuler wird gerettet
Heuler wird an Bord der Adler Express gebracht

Start der Heuler Saison auf Sylt

 

In der Nordsee findet jedes Jahr ein bedeutendes Naturereignis statt: die Geburt der Seehunde. Diese Meeressäuger bringen ihre Jungen auf den Sandbänken und in den Wattenmeergebieten der Küsten von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den ostfriesischen Inseln zur Welt. Zwischen Sylt und der Insel Amrum liegt eine für die Seehunde eine bedeutende Sandbank. Dort rasten und ruhen sich die Meeressäuger aus. Rund um Sylt sind die wendigen Jäger unterwegs und tummeln sich im Meer.

Die Geburten erfolgen hauptsächlich im Frühsommer, vor allem in den Monaten Juni und Juli. In dieser Zeit sind die Bedingungen für die Aufzucht der Jungtiere optimal. Die Seehundmütter säugen ihre Jungen etwa drei bis vier Wochen lang. Während dieser Zeit nehmen die Jungtiere schnell an Gewicht zu und entwickeln eine schützende Speckschicht.

Manchmal werden die jungen Seehunde von ihren Müttern getrennt. Starke Stürme, hohe Wellen oder menschliche Störungen können dazu führen, dass die Jungtiere allein zurückbleiben. Diese verwaisten Jungtiere, bekannt als Heuler, rufen lautstark nach ihren Müttern und sind auf menschliche Hilfe angewiesen.
Der erste Heuler der Saison 2024 wurde in List gefunden. Am Erlebniszentrum Naturgewalten machte der niedliche Heuler mit sogenannten Kontaktlauten auf sich aufmerksam. Mitarbeiter des Erlebniszentrums benachrichtigten über die Robben App den zuständigen Seehundjäger. Der kleine Heuler war topfit, allerdings konnte die Mutter nicht gefunden werden. Und so reiste "Tigrib" mit der Adler Express zur Seehundauffangstation Friedrichskoog. Dort kann er in den kommenden Monaten an Gewicht zulegen. Und später wieder in seinen natürlichen Lebensraum entlassen werden.

Zum Schutz der Seehunde gibt es strenge Regelungen, insbesondere während der Wurf- und Aufzuchtzeit. Bestimmte Gebiete sind für den Menschen gesperrt oder nur eingeschränkt zugänglich, um Störungen zu minimieren. Auf Sylt gibt es eine abgesperrte Zone am Lister Ellenbogen. Tierschutzorganisationen und Behörden arbeiten eng zusammen, um die Lebensräume der Seehunde zu schützen.

Zusätzlich werden Touristen und Einheimische durch Informationskampagnen darüber aufgeklärt, wie sie sich im Umgang mit Seehunden und Heulern verhalten sollen. Die wichtigste Regel ist dabei, die kleinen Heuler nicht anzufassen und Abstand zu halten. Lassen Sie auf keinen Fall ihre Hunde an den Heulern schnüffeln. Streicheln, Knuddeln oder Selfies mit dem Heuler sind tabu. Die kleinen Raubtiere können heftig zubeißen. Allein der Seehundjäger kann den Zustand der Jungtiere beurteilen.

Hier ein Video zum Thema aus unserem Archiv.