Heute werden dort keine Menschen mehr beerdigt
Ich glaube viele Sylt Urlauber gehen an ihr vorbei ohne sie zu beachten, die Heimstätte für Heimatlose. Der Friedhof für auf Sylt angespülte Leichen die nicht identifiziert werden konnten. Sie finden hier ihre letzte Ruhestätte.
Der Friedhof für auf Sylt nicht zu identifizierende angespülte Tote
Der Friedhof wurde 1854 von Strandinspektor Wulf Hansen Decker angelegt.
Am 3. Oktober 1855 wurde in Westerland ein totet Seemann angespült und am 4. Oktober beerdigt.
1890 trieb ein Toter an, der aber noch später als Harm Müsker indentifiziert werden konnte, für ihn wurde eine Gedenktafel aufgestellt.
2.November 1905 wurde die letzte Bestattung durchgeführt, seitdem ruhen hier
23 Tote die in Westerland angespült wurden, 15 Tote von Rantumer und 15 tote von Hörnumer Strandabschnitten.
1907 wurde der Friedhof geschlossen. Seitdem werde Seemannstote auf dem neuen Friedhof bestattet. Opfer die im Norden der Insel angespült werden, wurden in List und in Keitum zur letzten Ruhe gebettet.
1888 stiftete die rumänische Königin Elisabeth den Gedenkstein mit der letzten Strophe des Liedes: Heimat für Heimatlose von Oberhofprediger Dr.Rudolf Kögel aus Berlin. Die Elisabethstrasse wurde nach der Königin - die auch unter dem Schriftstellernamen Carmen Sylva bekannt war- benannt.
Auf dem Friedhof der Heimatlosen gibt es keine Gräber mit Namen, sondern nur einfache Holzkreuze mit Nummern. Eine Gedenktafel am Eingang des Friedhofs informiert darüber, welche Nummer welchem Toten zugeordnet ist, sodass Besucherinnen und Besucher die Gräber besuchen und ihrer gedenken können. Falls Sie ihn mal besuchen möchten, er befindet sich in Westerland auf Sylt, Ecke Elisabethstraße und Käpt'n-Christiansen-Straße. Früher lag er am Rand der Inselmetropole, durch die Ausdehnung in den letzten Jahrzehnten, ist nun aber fast im Innenstadtbereich angesiedelt.