Anzeige

Mit Gepäck auf Sylt
Wegen fehlender Schließfächer muss das Gepäck mit an den Strand

Viele Deutsche zieht es im Sommer für ein paar Tage nach Sylt. 2023 gab es auf der Nordseeinsel 4,3 Millionen Übernachtungen. Wer kein Auto dabei hat und mit dem Autozug kommt, hat seit neuestem ein ausgewachsenes Gepäckproblem. Der Grund ist, dass die Deutsche Bahn vor kurzem alle Gepäckschließfächer am Bahnhof Westerland abgebaut hat. Einen schlechteren Zeitpunkt, genau vor Beginn der Hauptsaison, hätte die Bahn nicht wählen können.

Touristen, die am Abreisetag vormittags aus ihrer Unterkunft auschecken, und einen Flug- oder die Bahnfahrt erst für den Nachmittag oder den Abend geplant haben und ihr Gepäck nicht noch ein paar Stunden im Hotel lassen können oder wollen, müssen dieses nun mit sich herumschleppen, wenn sie den Abreisetag noch am Strand verbringen wollen. Aktuell gibt es nur eine Alternative beim Insel Sylt Tourismus Service, der einen Kofferservice anbietet. Die Kapazitäten sind jedoch begrenzt.

 

Gepäckschließfächer schon seit Jahren vernachlässigt

Laut offizieller Auskunft der Deutschen Bahn waren die Schließfächer marode und boten nicht mehr die gebotene Sicherheit. Die insgesamt 130 Schließfächer waren, seitdem sie montiert wurden, dem Wind und Wetter mit der salzhaltigen Meeresluft ausgesetzt, was ihnen im Laufe der Jahre zu schaffen machte. Der schlechte Zustand war jedoch schon seit Jahren bekannt. Unternommen wird erst jetzt etwas. Aktuell laufen seitens der Bahn die Planungen, um neue Schließfächer zu installieren. Zuvor müssen jedoch erst neue elektrische Leitungen verlegt und andere Sanierungsarbeiten am Bahnhof Westerland durchgeführt werden. Bis wann neue Gepäckschließfächer verfügbar sind, kann noch nicht verbindlich gesagt werden, wahrscheinlich jedoch nicht mehr innerhalb der Sommersaison.

 

Wie der Abreisetag mit Gepäck auf Sylt bei schlechtem Wetter verbracht werden kann

 

Herrscht am Abreisetag schlechtes Wetter, fällt der Aufenthalt am Strand in der Regel aus. Bei Wind und regnerischem Wetter werden die meisten froh sein, wenn sie die Zeit irgendwo indoor verbringen können. Wer keine Lust hat, ins Wellnesszentrum Sylter Welle oder in Westerland zu shoppen, dem bleibt eigentlich nur, sich ein gemütliches Plätzchen im Restaurant oder in einem Café zu suchen. Um sich die Zeit zu vertreiben, können ein paar Runden bei den bei Handycasinos24.com getesteten Anbietern gespielt oder ganz einfach ein schönes Buch in die Hand genommen werden. Zum Glück gibt es auf Sylt eine reichliche Auswahl an Lokalen, in denen Touristen einkehren können.

 

Gepäckschließfächer nicht das einzige Ärgernis: Schon die Anreise kann abenteuerlich werden

Schon bei der Anreise nach Sylt gibt es in den Sommermonaten reichlich Frust bei Touristen, vor allem wenn sie mit dem Auto kommen. Neben einem besonders hohen Aufkommen an Autos, die auf den Autozug verladen werden müssen, was zu reichlich Stau am Bahnhof Niebüll führt. Häufig gibt es auch technische Probleme bei der Bahn, was oft zu Zugausfällen und damit weitere Verspätungen zur Folge hat. Die Folge ist, dass Touristen sehr lange warten müssen. Der Urlaub beginnt somit in vielen Fällen bereits chaotisch.

 

Wegen Küstenschutz: Sandburgen bauen verboten

Der Frust über die Probleme bei der Anreise und die aktuell fehlenden Gepäckschließfächer sind jedoch nicht alles. Kürzlich wurde ein Verbot erlassen, das besagt, dass Touristen am Strand keine Sandburgen mehr bauen dürfen. Das trifft bei vielen Urlaubern auf Unverständnis, zumal das Bauen von Sandburgen vor allem bei Kindern eine der Lieblingsbeschäftigungen am Strand ist. Doch damit ist Schluss. Es wurden bereits die ersten Bußgelder verhängt, die bis zu 1.000 € betragen können.

Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass das Verbot Sandburgen zu bauen, keine Schikane ist, mit der Touristen geärgert oder gar vergrault werden sollen, sondern wichtige und übergeordnete Gründe hat. Das Verbot wurde nicht etwa deshalb erlassen, weil sich einheimische schon lange über Strandburgen ärgern und ihren Strand durch die Bauten verschandelt sahen, sondern, um den Strand vor allmählicher Abtragung zu schützen. Besonders die großen Sandburgen, die von Jugendlichen und Erwachsenen errichtet wurden und eine gewisse Höhe erreichten, boten dem nahezu ständig vorhandenen Wind eine große Angriffsfläche, sodass viel Sand in die Luft geweht wurde. Es handelt sich somit um eine wichtige Maßnahme für den Küstenschutz.

Vor allem die Sylter Westküste ist betroffen. Jährlich werden durch die Westwinde und die Brandung ein bis vier Meter vom Strand abgetragen. Die Sandmassen spülen sich vor der Küste zu immer neuen Sandbänken auf.

 

Touristenmassen werden selbst zum Problem

Touristen bringen jedes Jahr viel Geld nach Sylt. Für viele Reiche in Deutschland ist es quasi in der Pflicht, ein Ferienhaus oder eine schicke Eigentumswohnung auf Sylt zu erwerben. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten wurden von finanzkräftigen Investoren zudem jedes Jahr neue Projekte angeschoben. Einheimische Sylter vermieten zudem lieber an Touristen. Der notwendige Wohnungsbau für Einwohner und zuziehende Fachkräfte wird vernachlässigt. Die Folge sind immer höhere Wohnungsmieten. Auch im Gastronomiebereich gibt es Probleme. Die Angebote richten sich immer mehr an Touristen, die nicht unbedingt aufs Geld achten müssen. Diese Kundschaft bringt einfach mehr Geld ein. Die Angebote für einheimische Normalverdiener werden immer weniger. Hinzu kommt, dass die Insel in letzter Zeit, unter anderem wegen des 49-Euro-Tickets, auch ein beliebtes Ziel für Punker ist, die sich mit Bierflaschen ausrüsten und sogenannte Protest-Camps errichten. Die Folge sind Müllberge und andere unschöne Hinterlassenschaften.

 

Wissenswertes zu Sylt

Die Nordseeinsel Sylt ist die größte der nordfriesischen Inseln und nach Rügen, Usedom und Fehmarn die viertgrößte deutsche Insel. Etwa 18.000 Menschen leben ständig auf der Insel. Im Jahresdurchschnitt befinden sich, inklusive Touristen, etwa 150.000 Menschen. Damit ist der Tourismus mit Abstand der wichtigste Wirtschaftszweig. Die Sandstrände haben im Westen eine Gesamtlänge von 40 Kilometern. Die wichtigsten Kurorte sind Westerland, Kampen und Wenningstedt, in denen es bereits seit 130 Jahren touristische Angebote gibt. Das Seebad Westerland wurde im Jahr 1855 zum offiziellen Kurort. Zu erreichen ist die Insel vom Festland aus mit dem Sylt-Shuttle, Intercity-Zügen und dem Autozug der Deutschen Bahn sowie mit Linien- und Charterflügen.