Die Verwaltungslandschaft auf Sylt steht vor einem historischen Wandel. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Sylt hat am 19. Dezember 2024 mit deutlicher Mehrheit von 21 zu 7 Stimmen für die Einführung des Amtsmodells gestimmt. Damit haben nun alle Sylter Gemeinden - Hörnum, List auf Sylt, Wenningstedt-Braderup, Kampen und die Gemeinde Sylt - dieser bedeutenden Verwaltungsreform zugestimmt.
Moderne Verwaltung
Das Amtsmodell stellt eine moderne Form der kommunalen Zusammenarbeit dar, bei der die einzelnen Gemeinden ihre politische Eigenständigkeit und ihre lokale Identität bewahren, während die Verwaltungsaufgaben gebündelt und zentralisiert werden. Dies bedeutet, dass jede Gemeinde weiterhin ihre eigenen Entscheidungen treffen kann, aber die administrative Umsetzung dieser Entscheidungen durch eine gemeinsame Verwaltungsstruktur erfolgt. Dadurch können Ressourcen effizienter genutzt, Verwaltungsabläufe vereinfacht und Kosten eingespart werden. Die zentrale Verwaltung ermöglicht zudem eine bessere Koordination insularer Projekte und eine stärkere Position gegenüber übergeordneten Behörden.
Ein wichtiger Schritt für die Insel
Bürgervorsteher Andreas Dobrzinski sieht in der Entscheidung einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Insel. Als nächstes wird die Verwaltung einen Antrag an das Innenministerium Schleswig-Holstein stellen und parallel dazu eine Projektstruktur für den Umstrukturierungsprozess entwickeln. Um die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren, wird Ende des ersten Quartals 2025 eine Einwohnerversammlung stattfinden, bei der das neue Verwaltungsmodell und das Leitbild der Gemeinde Sylt ausführlich vorgestellt werden.
Bürgermeisterwahl am 16.03.2025
Unabhängig von dieser Verwaltungsreform wird die Bürgermeisterwahl wie geplant am 16. März 2025 durchgeführt - ein Antrag auf Verschiebung wurde mit 24 zu 3 Stimmen deutlich abgelehnt. Die endgültige Liste der Kandidatinnen und Kandidaten wird nach der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am 24. Januar 2025 feststehen, nachdem alle bis zum 20. Januar eingereichten Wahlvorschläge geprüft wurden.
Das neue Amtsmodell verspricht nicht nur eine effizientere Verwaltung, sondern auch eine stärkere insulare Zusammenarbeit. Durch die gemeinsame Verwaltungsstruktur können die Gemeinden ihre Kräfte bündeln, um die Herausforderungen der Zukunft, wie etwa den Tourismus, den Umweltschutz und die Infrastrukturentwicklung, besser zu bewältigen. Gleichzeitig bleiben die charakteristischen Besonderheiten und die Entscheidungshoheit der einzelnen Gemeinden erhalten, was die lokale Demokratie und die gewachsenen Strukturen respektiert.