Vom Schandfleck zurück zur Natur die Keitum Therme
Vom Schandfleck zurück zur Natur die Keitum Therme

Die Therme ging baden, das weiß in Keitum jeder und auf ganz Sylt, ach was, in der ganzen Republik.

Am Tipkenhoog in Keitum am grünen Kliff wurde Ende der 60ziger Jahre durch den Unternehmer Beyschlag ein Freibad geschaffen.

Generationen Sylter Kinder hatten dadurch Gelegenheit ungefährdet schwimmen zu lernen, denn diese Kunst ist unter den Insulanern trotz der überall gegenwärtigen Nordsee vordem nicht selbstverständlich gewesen. Die tosende Brandung einerseits, die gefährlichen Priele andererseits und nun in Keitum endlich eine sorglose Zone wohltemperierten Schwimmvergnügens mit Bademeister und Softeisgarantie.
Dunkle Wolken zogen auf, als nach beinahe fünf Jahrzehnten durchgehender Betriebsamkeit der bauliche Zustand eine Grundsanierung oder einen Neubau des Freibades erforderte.

Die Gemeinde suchte, nach längerem Ringen um das richtige Konzept, nach Investoren und fand sie in einem Unternehmenskonstrukt als Bau-und Betreibergesellschaft. Das Ziel den Standort zur Wellnessoase und Schwimmbad für Kinder quasi multifunktionell aufzuwerten fest vor Augen.
Leider ist dieses Schwimmprojekt auf der Hälfte des Weges havariert und statt einer sportlichen Oase bot sich denen, die ihren Blick vom Tipkenhoog hinüber auf’s Watt richteten, für viele Jahre nur eine Betonwüste. Schwimmen lernen Fehlanzeige. Das Geld war weg, aber die Bauarbeiten lediglich zur Hälfte erledigt.
Das sogenannte Thermengelände war zwar landauf landab in aller Munde, doch leider nur durch Schlagzeilen für mangelhafte Planung und unprofessionelle Vertragsgestaltung.

Der Abriss der zementierten Unvernunft wurde zu einem Kraftakt für die Gemeinde Sylt, gleichwohl die Thermenfläche unbebaut zu lassen ein in seltener Einmütigkeit gereifter Entschluss.

Nun ist dieses unrühmliche Kapitel also Geschichte. Es wächst langsam Gras darüber.
Den Platz durch eine Namensgebung, die die Geschichte spiegelt, zu würdigen ist nun das Ende der Rettungsaktion.
Aber wie soll er lauten? Aufgefordert ist jeder dem dazu etwas Klingendes einfällt.
Schriftliche Vorschläge bitte in den Briefkasten des Kulturvereins am Friesensaal einwerfen oder per Email an die Dorfmanagerin: dorfmanagerin@gemeinde-sylt.de senden.
Einsendeschluss ist der 20.03.2019.

Zu der nächsten öffentlichen Sitzung des Ortsbeirates Keitum werden alle Vorschläge präsentiert, der Beirat wird sich am gleichen Abend auf einen Namen verständigen.

Erst im August wird durch eine feierliche Freigabe dieses dann vollständig wiederhergestellten Platzes die Namensgebung offiziell verkündet.

Dieser Aufruf wird angeregt von den Mitgliedern des Ortsbeirats Keitum. Hintergrund ist der Wunsch, die Gräben der Auseinandersetzung, die sich aus diesem Projekt aufgetan haben, mehr und mehr zu überwinden und im gemeindlichen Wirken nach vorne zu schauen.