Man sollte mit allem rechnen, sogar mit dem Guten

Ab morgen Montag, den 18. Mai 2020 dürfen Urlaubsgäste wieder nach Schleswig-Holstein einreisen, auch auf die Halligen und Inseln. 

Schon seit Tagen kann man, vornehmlich im Internet, wahre Untergangsszenarien lesen. Einige spekulieren mit bis zu 90.000 Gästen in den ersten 3 Tagen. Das dies bei circa 45.000 Gästebetten auf der Insel schwer werden könnte, dürfte den meisten einleuchten. Schon als die Zweitwohnsitzbesitzer wieder nach Sylt durften gab es aus einigen "Ecken" einen Aufschrei und was ist passiert? Nichts. Die Einzelhandelsgeschäfte waren weiterhin leer, die Supermärkte hatten trotzdem mehr als genug von allem und es gab nur ein paar mehr Strandwanderer. Aber Eilmeldungen, Sensationen, Überschriften aus Großbuchstaben und vor allem düstere Vorhersagen sind zurzeit in und verheißen Aufmerksamkeit.

 

So leer wie heute wird es ab morgen nicht mehr auf Sylt sein, dafür muss man kein Hellseher sein.
So leer wie heute wird es ab morgen nicht mehr auf Sylt sein, dafür muss man kein Hellseher sein.

 

So leer wie bisher, wird es ab Montag nicht bleiben und wir werden direkt am 18. Mai sicher auch den ganzen Tag volle Autozüge sehen, mit unseren Gästen. Nur die Tageskapazität liegt zwischen 15.000 - 18.000 und somit in einem Bereich, der, nach meiner persönlichen Meinung, ein erträgliches Maß an Gästen auf die Insel bringt. Das es deshalb in Niebüll zu Staus kommen wird, wird sich wohl nicht ganz vermeiden lassen, ob es gleich 3 oder mehr Stunden werden, das glaube ich nicht. Denn Stand jetzt, 17.05.11:00 Uhr ist noch nicht sicher, ob die Syltfähre neben den Pendlern, Zweitwohnsitzbesitzern und Campern auch die Hotel- und Ferienwohnungsurlauber an den dänischen Grenzern vorbei bekommt. Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass viele Gäste, die sonst mit dem Zug gekommen sind, jetzt lieber das eigene Auto benutzen, um weniger mit anderen Menschen in engen Kontakt in geschlossenen Räumen zu kommen.

Dass es morgen auch mal zu Wartezeiten an den Verladestationen in Niebüll kommen wird, dürfte allen klar sein. Nur wie lang werden sie sein
Dass es morgen auch mal zu Wartezeiten an den Verladestationen in Niebüll kommen wird, dürfte allen klar sein. Nur wie lang werden sie sein?

 

Aber warum ist am Montag der Ansturm gleich so groß? Das lieg zum einen daran, dass wir auf das Fronleichnamswochenende zusteuern und ganz viele vor der Corona-Krise schon gebucht haben und nicht wenige Vermieter ab Montag, aufgrund der Öffnung für den Tourismus, auch keine kostenlose Stornierung mehr akzeptieren. Dieses weiß ich aus vielen Nachrichten von Leuten, die gerne storniert hätten, wo sich aber der Vermieter nicht darauf eingelassen hat. Was rein rechtlich auch in Ordnung sein dürfte.

 

Das sich in den kommenden Monaten ein Sylturlaub gravierend von einem im letzten Jahr unterscheidet dürfte allen bewusst sein. Die Vorgaben aufgrund der Pandemie sollten allen hinlänglich bekannt sein, wer sie noch mal nachlesen möchte, kann dies in der aktuellen Fassung hier tun. https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Coronavirus/Erlasse/200518_Landesverordnung_Corona.html.
Und etliche Lokalitäten haben ihre Angestellten angewiesen, Menschen die sich nicht daran halten nicht zu bedienen oder vom Hausrecht gebrauch zu machen und diese des Hauses zu verweisen. Denn machen wir uns nichts vor, einige "Flachpfeiffen" gibt es immer und überall.

 

Wir glauben dennoch, dass sich mehr als 95 Prozent der Gäste besonnen und rücksichtsvoll verhalten werden. Denn die möchten schließlich auch gesund bleiben. Außerdem gibt es überall Regeln und Vorgaben wie das Abstandhalten und tragen der Nase-Mund Masken in Geschäften und Verkehrsmitteln, auch auf dem Festland und auch in anderen Bundesländern. Angst oder gar Hysterie bringen niemanden weiter, zumal alle Veranstaltungen gestrichen wurden, um 22 Uhr Sperrstunde ist und es von Security nur so wimmeln wird. Die Gemeinden und Gastronomen haben sich nach unserem Eindruck sehr gut vorbereitet und freuen sich auf die Urlauber/innen.

Lasst uns alle freundlich miteinander umgehen, Rücksicht nehmen und uns einfach darüber freuen zumindest einen Teil unserer persönlichen Freiheit zurückbekommen zu haben und alles dafür tuen damit weitere Lockerungen für alle möglich sind.