Sylter Kunstraub in Rantum hat sich aufgeklärt

Der Maler Ingo Kühl hat seine verschollenen Bilder zurückbekommen.

Wie berichtet, waren zwei großformatige Ölgemälde des Keitumer Künstlers Ingo Kühl aus einer Ausstellung in der ehemaligen Kurverwaltung in Rantum verschwunden. Mit Hilfe der Presse konnte der Fall jetzt aufgeklärt werden. Ein Sylter, der auf Ibiza Urlaub machte, las in der Online-Ausgabe der Sylter Rundschau von dem als „Kunstraub“ titulierten Vorfall, rief den Maler an und erzählte folgende Geschichte:

Nordsee von Ingo KühlBauarbeiter fanden bereits im Frühjahr die beiden Ölgemälde auf einer Baustelle, etwa 500 Meter von der Kurverwaltung entfernt und benachrichtigten ihn, den Architekten. Sie fragten, ob sie die Bilder entsorgen sollten. Daraufhin fuhr der Architekt, ein Kunstliebhaber und
-sammler, nach Rantum und nahm die verschmutzten und leicht beschädigten Leinwände in Augenschein und rettete sie vor der Vernichtung, indem er sie mitnahm und in sein Büro brachte. Ihm war der Name Ingo Kühl, mit dem die Werke rückseitig signiert sind, ein Begriff. Er war der Ansicht, dass die Bilder aus einem Abrisshaus stammten und wie es schon öfters der Fall gewesen war, von den ehemaligen Besitzern des Hauses zurückgelassen wurden und nun mit allem anderen zurückgelassenen Krempel entsorgt werden könnten. Auf diese Weise hätte er schon Arbeiten von so bedeutenden Sylter Künstlern wie Siegward Sprotte und Otto Eglau gefunden, deren Wert zum Beispiel von den Erben solcher Bilder überhaupt nicht erkannt worden wäre. Offen bleibt, wie die beiden Werke Ingo Kühls auf die Baustelle gekommen sind. Man muss wohl von Vandalismus ausgehen oder, gelinde gesagt, einem Dummejungenstreich.
Aus dem Urlaub zurückgekehrt übergab der Finder, der nicht namentlich genannt werden möchte, unter Ausschluss der Presse am letzten Freitagabend in Tinnum die Bilder dem dankbaren Maler, der sich jetzt daran macht, sie zu restaurieren. Sie sind in seinem Atelier in der Keitumer Süderstraße 42 zu sehen.
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