Gleich mehrere Geschichten erhielten wir von Frau Christa Maria Hillebrand mit Fotos. Die erste handelt von Ihrem Hund Marlo der sich anscheinend auf Sylt auch sehr wohl fühlt.
Hallo Leute – hier spricht Marlo …
Also ich habe einen Job, den kann so schnell kein Zweiter machen.
Bodyguard und Blondenführhund in einer Person.
Wetten, ihr würdet das Handtuch werfen.
Warum ich bei dieser Frau bleibe?
Ja aus Liebe,
da machen gestandene Kerle ja so einiges.
Morgens ausschlafen? – denkste!
Wenn alles noch schläft, läuft sie gut gelaunt durch die Gegend.
Ich schleppe mich noch müde von gestern durch die Heide,
was macht die Frau?
Himmelt das Meer an und hört den Vögeln zu,
gut so, verschafft mir eine Verschnaufpause.
Frühstück für sie und ich lege schnell einen zweiten Schlaf ein.
Doch ich spüre, sie ist zappelig –
Blauer Himmel und Sonne – da ist sie wie auf Droge.
Beschwingt läuft sie mit mir an den Hacken den Strand lang,
von der Kurhausstraße in Kampen zur Buhne 16
Da ruft ein Charley an, er hat uns gesehen,
konnte uns aber nicht mehr erreichen.
Wem sagt er das?
Dem Himmel sei Dank, der kleine „Klickklack“ Kasten vor ihrer
Nase, sorgt für kleine Pausen.
Ich genieße dann die Streicheleinheiten der anderen „Zweibeiner“,
alle sagen, wie brav ich bin.
Das ist ja meine Aufgabe, einer muss doch auf sie aufpassen, oder?
Da muss ich aber auch mal bei der Wahrheit bleiben,
Mittagspause gibt es immer, wir sitzen im Strandkorb, sie krault mich
und gibt mir von ihrem Geschnetzeltes, das Fleisch.
So übel ist sie also nicht, doch …
Da hat sie so was im Blick, als …
Da schlafe ich erstmals eine Runde,
sie murmelt etwas vom Morsumer Kliff.
Sag ich doch, Ende der Gemütlichkeit.
Nachmittags soll das schönste Licht sein,
so fahren wir um 15.30 los.
Da ist alles etwas langsamer, der „Klickklack-Kasten
Ist im Einsatz, dann Kaffee trinken …
Der Kuchen war wohl nicht so dolle, denn der blieb fast stehen.
Dafür rief sie Freund Charley an, die Beiden hatten wohl im „Pius“
eine Menge Spaß, die haben erzählt und gelacht und ich hatte meine Ruhe.
Natürlich musste ich allen zeigen, dass ich ein Hütehund bin.
Da bellte ich andere auch mal an,
„Pius“ gehört irgendwie zu meinem Schutzbereich.
Dann durfte ich noch mal in der Heide Zeitung lesen,
für heute dann mal tschüss – gute Nacht,
ich hau mich mal aufs Ohr.
Euer Marlo
Geschichte 2 - Braucht ein Rentner Erholung?
Das ist kein Witz, ich wurde das gestern gefragt.
Diesen Urlaub genieße ich mal, auf ganz besondere Art.
Es ist bekannt – ich bin fast immer in Bewegung.
Nur einmal war ich so ganz alleine hier auf Sylt.
Das auch nicht so ganz freiwillig.
Es war eine schöne Zeit, mal mit Familie,
dann mit sehr lieben Freunden. Das war Leben pur.
Jetzt erlebe ich das, was Menschen finden, die sich
der Ruhe wegen, in ein Kloster zurückziehen.
Das Schöne, ich kenne Sylt und muss nicht, aus Sorge
etwas zu verpassen, morgens um 8.00, um den Ellenbogen.
Das Wetter zwingt mich auch nicht mit Sonnenschein aus dem Haus.
Da geht alles ganz behäbig, nur Marlo hat einen Rhythmus,
dem ich als Frühaufsteher gerne nachkomme.
Ich frühstücke jetzt gemütlich, der Kleine macht
seinen gewohnten, morgendlichen „Erschöpfungsschlaf“,
der Wetterbericht verspricht Sonnenschein, der kommt hier etwas verspätet an,
so wird gleich ein „Frühstück“ mit Petra den Morgen
mit Gelächter und Getratsche versüßen.
Der Himmel wird blau, sollte der Wetterbericht recht haben?
Ich schau über die Heide bis aufs Meer, höre es rauschen
und genieße jede Sekunde.
Gleich hinein in die bequemen Schuhe (ich wusste es vorher)
Die Tasche mit den anderen ist immer noch auf dem Auto.
Hund und Kamera, dann ist Christa unterwegs,
keine Ahnung wo es mich hin treibt.
Ist das nicht wunderbar?
Darf ein Rentner nicht mehr dieses Vergnügen empfinden?
Hat ein Mensch jenseits seines langen Berufslebens, keinen
Anspruch auf Abwechslung und „Urlaub“?
So schnell bringt mich nichts mehr aus der Fassung, doch diese
Frage, stimmte mich mehr als nachdenklich.
Wie oberflächlich gehen Menschen mit ihren Urteilen über eine
ältere Generation um.?
Da wünsche ich doch denen, die solche Fragen stellen, im Rentenalter,
einen gut beheizten Rollstuhl und Scheuklappen, dann ...
ein lustiges „Rentnerleben“
ich trink auf dein Wohl „Marie“;-))))
Geschichte 3 - Sylt - Du meine Insel
Sylt
Du meine Insel …
Es zieht mich hin …
Du meine Insel …
mit einer Luft, so frisch – duftend nach Meer und Salz.
Deinem unvergleichlichen Licht …grau, blau, wolkenlos,
zerissen und schwebend …bedrohlich und inspirierend.
Du vermittelst Gefühle …
Sehnsüchtig, aufregend und beruhigend.
Zärtlich und träumend.
Ich sehe dich.
Ich fühle dich.
Ich liebe dich.
Geschichte 4 - Mit Abstand betrachtet…
Es ist schon merkwürdig, wenn du jung bist, gehen oft die Pferde mit dir durch.
Kritik ist schwer zu ertragen, du hältst dich für den Nabel der Welt.
Mit den Jahren lernst du die Dinge mit Abstand zu betrachten.
Du weißt, jeder hat das Recht, seine/ihre eigene Meinung zu vertreten.
Es ist nicht wichtig, ob es in deinen Kram passt.
Ich kann lächeln, wenn sich Menschen über Nichtigkeiten aufregen.
Es geht mich nichts an
Ich sammle keine Freunde. Will auch nicht jedermann lieb Kind sein.
Die Freunde die mir vertraut sind, können sich auf mich verlassen.
Habe jetzt sehr engen Freunden einen Stein geschenkt, darauf steht.
„Freunde sind die, vor denen man laut denken kann“.
Ich kann nur sagen, es ist herrlich älter zu werden.
Ich bin nicht mehr jung und schön, aber friedvoll.
Ich habe endlich Zeit.
Kann mir unabhängig von meiner Arbeit und Familie,
den Wohnort aussuchen.
Fahre in den Urlaub, wenn ich Lust, Zeit und Geld habe.
Bin spontan, wenn es um Besuche oder Verabredungen geht.
Ich genieße den Tag, das Leben,
Anrufe und Gespräche mit Menschen die ich liebe und mag.
Bin nicht mehr im Wettbewerb mit Freundinnen
um die Gunst eines Mannes.
Wenn ich jetzt auf meine Insel fahre, bin ich die Herrin meiner Zeit.
Früh um 6.00 Uhr aufstehen, kein Problem. Frühstück?
Ach wo, irgendwann!!
Das Appartement erst um 15.00 Uhr frei? Ja und?
Der Zug zuckelt los. Das ist der Moment!!!
Die Hunde schlafen, wie immer, und ich?
Selig!!! Syltselig!!! Freude pur.
Diese Insel kann ich nicht mit Abstand betrachten.
Es ist wie nach Hause kommen.
Mit jedem Kilometer, mein Herz klopft,
ich starre auf die Landschaft zu meiner Rechten und Linken.
Ganz langsam fahr ich über „meine Insel“,
sehe die riesigen Dünen, fahre an der Vogelkoje vorbei,
halte, um die Wanderdüne zu fotografieren.
Mein erster Weg, zu Gosch
in den kleinen Strandkorb, ein Prosecco wie immer, als Einstimmung.
Zum Wohl Willy,
ich weiß du freust dich von da Oben mit mir.
Urlaub auf Sylt!
Sylt-Geschichten und Foto von Christa Maria Hillebrand
Wir haben Sie ja aufgerufen uns Ihre Sylt-Geschichte bis zum 16.Mai 2011 zu schicken und so an der Verlosung von 12 Sansibar Gutscheinen je 30,40 Euro teilzunehmen. Weitere Infos hier: http://www.sylt-tv.com/sylt-geschichte-sansibar-gutschein-65729.html