Seit einer Woche läuft die Befragung der Sylt-Pendler schon und das an immer verschiedenen Standorten. Da sind zum einen natürlich die beiden meist frequentierten Bahnhöfe am Festland, mit Niebüll und Klanxbüll, wo die Fragesteller die Pendler ansprechen. Aber natürlich sind die Stände, wo die Betroffenen Lob oder Tadel los werden können, auch auf Sylt zu finden. Gestern waren die Mitarbeiter des Deutschen Gewerkschaftsbund zum Beispiel am Westerländer Bahnhof.
Die Resonanz ist unterschiedlich und es gibt auch einige Befragte, die mit der Situation und den Arbeitsbedingungen in ihrem Job zufrieden sind. Die überwiegende Mehrheit hat aber durchaus etwas zu beanstanden. Das fängt natürlich mit den Klassikern an, dass viele gerne bezahlbaren Wohnraum auf Sylt hätten, um die Zeit, die für das Pendeln drauf geht, für sich als Freizeit zu nutzen. Oder alternativ, dass die Arbeitgeber zumindest einen Teil der dadurch verlorenen Freizeit vergüten. Viele geben auch an, dass sie einen gleich bezahlten Job auf dem Festland vorziehen würden, weil sie dann mehr Freizeit hätten.
Aber es sind auch die Arbeitsbedingungen, die den Beschäftigten zunehmend schwerfallen. Es muss nach Aussagen Vieler immer mehr Arbeit in noch kürzerer Zeit erledigt werden. Das erhöht natürlich den Stress der Mitarbeiter. Und es gibt wohl auch einige Arbeitgeber auf Sylt, die nicht einmal Tariflohn an ihre Mitarbeiter zahlen und sich jeglichen Gesprächen verwehren. Das verwundert eigentlich, herrscht auf Sylt doch Vollbeschäftigung und es sind sogar mehrere Hundert freie Stellen beim Arbeitsamt gemeldet. Vielleicht sollten die, die sich schlecht behandelt fühlen, dort einmal nach Alternativen fragen.
Die Befragung der Sylt-Pendler durch den DGB dauert noch bis zum 24.August 2012 an. Anschließend werden die anonymen Daten ausgewertet.