Wie schon 2008 und 2013 stellt sich in Kampen bei den diesjährigen Kommunalwahlen die Kampener Wählervereinigung (KWV) als alleinige politische Kraft zur Wahl. „Was andernorts für Verwunderung sorgen mag, hat sich bei uns im Dorf halt so gut bewährt, dass wir weiter auf dieser Basis zusammenarbeiten wollen“, so Steffi Böhm, amtierende Bürgermeisterin und neuerliche Spitzenkandidatin.
Die KWV blickt auf eine erfolgreiche Wahlperiode zurück: Mit dem Neu- bzw. Umbau des ehemaligen Kindergartens wurden zehn neue Wohnungen geschaffen und damit 20 Neubürger, darunter sieben Kinder, gewonnen. Dirk Erdmann, stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Finanz- und Tourismus-Ausschuss, zeigt sich mit der Maßnahme zufrieden: „Besonders freut uns, dass wir nicht nur im geplanten Zeitfenster, sondern auch im Rahmen des kalkulierten Budgets geblieben sind. Das gibt uns Rückenwind und Sicherheit für unsere nächsten Bauvorhaben, mit denen wir erneut vor allem Familien ins Dorf holen wollen.“
Auch touristisch wurde einiges umgesetzt, auf dem nun aufgebaut werden soll: Strandgäste freuen sich über das WC am Strandübergang Sturmhaube und mit dem Kampen-Jazz-Festival sorgte Kampen über die Sylter Inselgrenzen hinaus für Furore. Zu Recht, denn bei der Veranstaltung unter Leitung des Weltklassemusikers Till Brönner ist der Eintritt auch künftig frei.
Wer glaubt, dass solche Entscheidungen innerhalb der Gemeindevertretung einfach durchgewunken werden, der irrt. Bei aller Einigkeit wird nämlich auch in Kampen kontrovers diskutiert und längst nicht jede Abstimmung einstimmig getroffen. So etwas wie Fraktionszwang gibt es erst gar nicht, dementsprechend wird miteinander lebhaft debattiert und gerungen. Letztlich aber geht es den Beteiligten darum, ganz pragmatisch und effizient Politik für Kampen und für Kampener zu machen, so der einhellige Tenor.
Vom Motto „Füreinander – miteinander“ lassen sich auch Neu-Kampener überzeugen. Mit Bibiana Heinsen, Edgar Kratz, Oliver Hoos und Stefan Brach verstärken gleich vier neue Mitglieder die KWV-Liste, allesamt zugezogen in der letzten Wahlperiode. Insgesamt stellen sich 19 Kandidaten zur Wahl.
Um politisch engagierten Nachwuchs braucht sich die KWV also keine Gedanken zu machen. Eher schon darum, dass vielleicht der eine oder andere Wahlberechtigte angesichts des sich abzeichnenden Wahlergebnisses am Wahltag zu Hause bleibt.
Warum die Kampener trotzdem am 6. Mai unbedingt ihre Stimme abgeben sollten, das fasst die Vorsitzende der KWV, Bärbel Knochenhauer, zusammen: „Losgelöst von der politischen Einstellung ist für die meisten Kampener enorm wichtig, dass Kampen ein unabhängiges Dorf bleibt. Wir arbeiten natürlich mit den anderen Inselgemeinden auf Sylt zusammen, mit List haben wir sogar ein sehr erfolgreiches Kooperationsmodell im Bereich der Liegenschaftsverwaltung geschaffen. Aber die Selbständigkeit Kampens steht für uns über allem. Das möchten wir unbedingt auch als starkes Signal nach außen senden und dafür bitten wir um die Zustimmung der Kampener Bürger bei der anstehenden Kommunalwahl.“