Abfertigungsdecks in Westerland und Niebüll könnten schon ab 2020 das Problem lösen, sagt die Partei Zukunft
Zur Kommunalwahl stellen sie ein ganz neues Konzept vor.
Es nervt alle! Einheimische, Gäste und Anwohner. Auch die Betriebe leiden. Die Rede ist von den Staus an den Autoverladungen in Niebüll und Westerland! Ein echter Urlaubsfreude- und Zeitkiller. Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt. Doch bei der Lösung wird nur auf Zweigleisigkeit oder Verlegung der Verladungen gehofft, die zeitnah nicht in Sicht sind.
„Umso begeisterte war ich, als der Tinnumer Unternehmer und Mitglied von Zukunft. Michael Müller mir seine Idee von Abfertigungsdecks an den Autozugterminals vorstellte. Endlich eine umsetzbare, praktische Lösung!“, beginnt der Sylter Lars Schmidt, Spitzenkandidat von Zukunft. Nordfriesland für den Kreistag, mit seinen Ausführungen. Schmidt weiter: „Wir haben uns sofort daran gemacht, das Konzept auszuarbeiten und zu kalkulieren.“
Im Bereich der jetzigen Wartezonen in Westerland und Niebüll kann jeweils durch den Bau von Abfertigungsdecks in der Art von Parkpaletten (wie am ZOB Westerland) in kostengünstiger Stahlbauweise Platz für ca. 1.000 PKW geschaffen werden. Durch die gewonnenen Stellplätze werden die Fahrzeuge von der öffentlichen Straße auf das Bahngelände geholt. Die leidigen Rückstaus in der Westerländer Innenstadt und in Niebüll vom Kreisel bis weit hinein auf die B5 hätten sofort ein Ende. So würden dort die Gewerbetreibenden ihren Geschäften auch an An- und Abreisetagen wieder ungehindert nachgehen können.
Der gelernte Bankkaufmann Lasse Lorenzen, Landesvorsitzender von Zukunft. erläutert die Kalkulation: „Der einzelne Stellplatz kostet, je nach Ausbau, zwischen 5.000 und 10.000 €. Das Investitionsvolumen für Sylt und Niebüll zusammen würde demnach zwischen 10 und 20 Mio. € betragen. Die realistische Nutzungsdauer der Abfertigungsdecks beträgt mindestens 20 Jahren. Legt man die Zahlen von aktuell etwa 1,2 Mio. transportierten Fahrzeugen pro Jahr zu Grunde, reicht schon 1 € zusätzlich pro Fahrt für die Refinanzierung und den Unterhalt. Durch Fördergelder könnte dieses sogar noch geringer ausfallen.“
Ein weiterer Vorteil der Abfertigungsdecks wäre die Möglichkeit, im Zuge des Baus direkt ein anbieterunabhängiges Reservierungssystem mit einzufügen. Dafür könnten die Fahrzeuge z.B. schräg eingestellt werden. So ist dann ein Einzelabruf jedes einzelnen PWKs auf den zu verladenden Zug möglich. Auch ein nachträgliches Herausfahren aus dem Verladebereich wäre so für jeden Wagen machbar. Ein Wechsel des Anbieters nach dem Einfahren in den Terminalbereich oder bevorzugte Verladung in Notfällen ließen sich so realisieren. Für bereits reservierte Fahrten oder für Vertragskunden könnte durch ein intelligentes Reservierungs- und Abfertigungssystem zudem vollständig auf Schranken verzichtet werden, was den Prozess enorm beschleunigen und vereinfachen würde.
„Nachdem diese zukunftsweisende Idee jetzt in der Welt ist, gilt es für uns nun weiter zu informieren und Unterstützerinnen und Unterstützer davon zu begeistern sowie politische Mehrheiten für die schnelle Umsetzung zu gewinnen. Auch mit der Bahn als Betreiber der Terminals sowie den beiden Autozugbetreibern werden wir direkt nach Ostern in den Dialog treten. Ziel muss sein, dass spätestens zur Saison 2020 die leidige An- und Abreisesituation endgültig der Vergangenheit angehört“, beschreibt Lars Schmidt den Zeitplan und das weitere Vorgehen.
Lasse Lorenzen ergänzt: „Mit diesen Abfertigungsdecks, unseren noch folgenden Vorschlägen für die Marschbahn und unserer Forderung des schnellen Weiterbaus der A23 mindestens bis Niebüll wollen wir Nordfriesland fit machen für die Zukunft.“